Das in den 1920er Jahren gegründete Weingut Emil Bauer liegt in der wunderschönen Südpfalz im geschichtsträchtigen Örtchen Nußdorf unterhalb der Weinstraße. Von Beginn an arbeiteten hier mehrere Generationen unter einem Dach, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Heute sind die Brüder Alexander und Martin Bauer für das Gelingen der Weine und ihre Vermarktung verantwortlich, wir freuen uns sehr, dass sie sich die Zeit für unsere Fragen genommen haben und uns einen Einblick in ihre (Wein)-Welt geben.
Jede Generation muss sich ihrer Herausforderungen annehmen
Sie führen das Weingut jetzt sehr erfolgreich in 5. Generation. Seitdem hat sich viel verändert und Sie als Winzer werden mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert. Welches Knowhow befähigte Sie das Weingut ihres Vaters erfolgreich zu übernehmen und leckere Weine zu kreieren?
Wir sind beide sehr gut ausgebildet – einer hat den önologischen Hintergrund, der andere eher den betriebswirtschaftlichen und somit ergänzen wir uns perfekt. Zudem waren wir beide lange im Ausland unterwegs und konnten etwas über den Tellerrand hinausblicken. Wir besinnen uns aber auch auf die Tradition und nutzen oft Rat und Tat unseres Vaters.
Wir sind quasi 3 Köpfe, 2 Generationen, haben aber 1 Meinung zur Zukunft!
Alexander und Martin Bauer
Welchen Einfluss haben die Klimaveränderungen auf Ihr konkretes Handeln?
Wir pflanzen Rebsorten, die bei uns noch nicht heimisch sind und noch keine Tradition haben – wir pflanzen Sorten, die besser mit Hitze und Wassermangel umgehen können. Wenn es so weiter geht, wird es die nächste Generation sehr schwierig haben, dass Riesling, Weißburgunder & Co. noch natürlich wachsen. Außerdem arbeiten wir auf ein komplett CO2 -neutrales Weingut hin. Das was wir der Natur nehmen, wollen wir auch wieder zurückgeben.
Die Gastronomie unterstützen!
Auch die Gastronomie hat dieser Tage kein leichtes Los, Sie haben diese Notlage erkannt und bringen in Zusammenarbeit mit Reidemeister & Ulrichs 3 Solidaritätsweine mit Mut machenden „Message-Etiketten“ auf den Markt, um die Gastronomie zu unterstützen. Was für eine Bedeutung und welchen Stellenwert hat die Gastronomie für Sie?
Einen sehr hohen – die Gastronomie ist für uns Multiplikator und Aushängeschild zugleich, die wir stützen wollen und müssen! Deshalb haben wir uns zusammen mit Reidemeister und Ulrichs entschlossen, etwas für die Gastronomie zu tun und drei Weine kreiert, wo 50 Cent pro Flasche einem guten Zweck zufließen.
Die (Wein)-Welt von Weingut Emil Bauer jetzt entdecken!
Sie sind bei Ludwig von Kapff mit den Highlights Ihres Sortiments vertreten. Lassen Sie uns auf einige Wein-Charaktere näher eingehen. Die Serie „Bundschuh“ soll für gutes, echtes Winzer- Handwerk stehen. Wie viel Kunst und Handwerk steckt in einem guten Wein?
Sehr viel sogar – Wein ist und bleibt ein Naturprodukt. Viele vergessen leider immer wieder, dass es sich um keine Cola handelt, die immer verfügbar ist und beliebig oft reproduziert werden kann. Wenn die letzte Flasche eines Weins getrunken ist, ist er auf immer und ewig weg und kann nie wieder genauso hergestellt werden.
Mit Ihren „Label Weinen“ in Weiß und Rot, als Still- und Schaumwein sorgen sie nach wie vor für Furore. Sind es die Weine selbst, die Sie zu diesen kreativen, kurzweiligen Sprüchen inspirieren? Wer ist für die Labels verantwortlich?
Wir machen alle Labels selbst und die Idee oder die Geschichte dahinter ist eigentlich relativ kurz. Wir wollen einfach nur unsere Meinung kundtun, nicht mehr und nicht weniger.
Obwohl nur circa 1% ihrer Rebfläche mit der Sorte Müller-Thurgau bestockt ist, widmen Sie auch diesem Wein ein besonders Label: „Make Müller great again!“ Wie kamen Sie zu dieser Idee?
Wir fanden Gefallen an dem Spruch. Den haben wir dann für uns und vor allem für den Müller-Thurgau abgeändert – weil es der Müller verdient hat.
Höchste Qualität
Die vier Selektionsweine in Rot, „Servator“, „Altor“, „Cultor“, „Amator“ erscheinen schon mit ihrem Namen und ihrer Ausstattung sehr kräftig und imposant! Was genau steckt in und hinter diesen Weinen?
Alle vier Weine sind kraftvolle Cuvées mit internationalen Rebsorten, die es teilweise nur bei uns gibt. Es sind Weine, bei denen selbst Experten nicht unbedingt auf die Pfalz als Anbaugebiet tippen würden.
Diese 4 Weine reifen über 24-36 Monate in Barriques als rebsortenreine Weine, werden erst dann cuvéetiert und lagern nochmals 6 Monate im großen Holzfass, bevor sie auf die Flasche kommen. Wie gehen Sie konkret vor, um den besten Blend zu erzeugen und welches Potential sehen Sie im Verschnitt von Weinen?
Für uns ist das die Königsdisziplin – es geht darum, aus einem sehr guten Wein einen noch besseren zu machen. Das ist unser Geheimnis und darin sehen wir auch das große Potenzial von Cuvées.
Ein großer Blend fängt schon im Weinberg an. Es kommen nur bestimmte Sorten und Lagen in Frage. Weiter geht es im Keller, nicht jede Sorte kann in jedes Holzfass und dann heißt es: Ruhe bewahren und probieren, probieren, probieren… bis man zu einem Ergebnis kommt, mit dem man leben kann.
Für was empfinden Sie in diesen Zeiten Liebe und Dankbarkeit?
Für die Familie – ohne die würde das alles nicht funktionieren!
Lieblingsweine und Empfehlungen
Wir haben erfahren, wie vielfältig und speziell Ihr Sortiment ist, vielen Dank für die aufschlussreichen Erläuterungen. Gerne würden wir wissen, was Ihr absolutes Wein-Highlight ist? Welche Empfehlung können Sie für den Genuss dieses Weines geben?
Haben Sie Kinder? Wenn ja, könnten Sie sicherlich auch nicht beantworten, welches Ihr Lieblingskind ist, oder? Alle Weine haben etwas Besonderes an sich, jeder zu seiner Gelegenheit. Manchmal ist uns ein Gutswein am liebsten, manchmal muss es aber auch etwas Schwereres und Komplizierteres sein – bei uns ist das abhängig von Lust und Laune.
Herzlichen Dank an Alexander und Martin Bauer für das Interview!
Bestellen Sie Ihre Emil Bauer-Favoriten einfach online in unserem Webshop, besuchen Sie unsere Ludwig von Kapff-Weinläger in Bremen, Hamburg, Hannover, Umgebung und neu in Eltville oder rufen Sie uns einfach unter 0421 3994 317 an. Wir beraten Sie gerne!