»Wir wollen zeigen, was Prosecco alles kann«, sagt Isabella Bisol. In fünfter Generation leitet sie die Geschicke von Ruggeri, eines der renommiertesten Proseccohäuser der Welt. Im Interview beschreibt sie den Stil ihres Prosecco, das Potenzial seiner Herkunft und erläutert ihren Weg hin zu einem nachhaltigeren Weinbau.
Liebe Isabella, was macht Prosecco von Ruggeri eigentlich so besonders?
Das Geheimnis unseres Stils liegt in der Herstellung, der »Metodo Ruggeri«. Durch eine verlängerte zweite Gärung drücken unsere Prosecchi ein Höchstmaß an Qualität aus und entfalten die feinsten Aromen der Glera-Traube.
Wie lässt sich dieser Stil in drei Worten beschreiben?
»Ausgewogen, elegant, vielschichtig.«
Eure Trauben wachsen auf den berühmten Valdobbiadene-Hügeln in einem Gebiet, das zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Was zeichnet diese Region aus?
Es ist die fruchtbare Kombination aus Klima, Boden und Sonneneinstrahlung, die so besonders ist. Die ideale Hangneigung und -ausrichtung sowie die einzigartigen Böden aus Kalk, Lehm und Sandstein bilden das Fundament für unsere charakterstarken Weine.
Was steckt hinter der Bezeichnung »Prosecco Superiore«?
Valdobbiadene Prosecco Superiore D.O.C.G. ist eine Herkunfts- und Qualitätsbezeichnung. Die Prosecchi kommen aus dem Anbaugebiet rund um Valdobbiadene, das seit 2009 durch den höchsten Qualitätsstatus gekennzeichnet ist. Dank unseren seit Generationen bestehenden Partnerschaften zu über 100 regionalen Winzerfamilien bekommen wir für Ruggeri immer die besten Trauben aus dem begehrten Gebiet. Gestärkt wird die Verbindung zu den Winzern durch die Liebe zu unserer Heimatregion. Gemeinsam mit vielen Initiativen setzen wir uns dafür ein, diese nachhaltig zu erhalten und somit natürlich auch die hohe Qualität der Trauben langfristig zu sichern.
Ihr beschreibt euch selbst als »eng verbunden mit Land und Boden«. Wie sieht euer Engagement im nachhaltigen Weinbau aus?
Ein Beispiel sind unsere Rebschnitt-Kurse für die Winzer der Region. Dort wird eine besondere Schnitttechnik gelehrt, die das natürliche Wachstum der Pflanzen unterstützt, Lymphstauungen in den Ästen der Rebe verhindert und so die Langlebigkeit stärkt. Das Ergebnis ist ein hoher Anteil an alten Rebstöcken (»Vecchi Viti«). Sehr wichtig in puncto Nachhaltigkeit ist uns aber auch die Teilnahme am SQNPI-Programm, das wir zusammen mit unseren Winzern angehen. Es steht für eine zertifizierte nachhaltige Qualität – vom Feld bis zum Wein. Dabei gibt es eine Reihe von Richtlinien zu beachten, etwa im Bereich der chemischen und phytosanitären Behandlungen. Über allem steht das Ziel, einen Prosecco zu produzieren, der die kostbare Biodiversität des Terroirs schützt.
Als Traditionshaus seid ihr bereits seit dem 19. Jahrhundert im Weinbau tätig. Wie schafft ihr den Spagat zwischen Tradition und Moderne?
»Wir möchten zeigen, was Prosecco alles kann. Wir möchten Prosecco weiterentwickeln und die Branche mit Innovationen vorantreiben. Diesen Pioniergeist hat schon meinen Großvater bei der Gründung motiviert. Ihm zu Ehren ist dann später auch der »Guistino B« entstanden – einer der ersten Jahrgangs-Prosecchi überhaupt.«
Champagner vs. Prosecco: Was entgegnest du Kritikern, die meinen, dass die einzig wahren Schaumweine aus der Champagne kommen?
Dass es hervorragende Schaumweine aus der Champagne gibt, kann ich nur bestätigen. Aber unser Prosecco steht dem in nichts nach. Auch wir arbeiten mit einem Höchstmaß an Anspruch und Leidenschaft. Ich empfehle, unseren Ruggeri einmal zu probieren – denn nichts überzeugt Kritiker so sehr wie das Genusserlebnis.
Prosecco gilt als typischer Aperitif, als Speisebegleiter ist er bei vielen noch unentdeckt. Welches Gericht empfiehlst du zum Giall’Oro, einem unserer Kundenlieblinge?
Unser Ruggeri Giall´Oro ist lieblich, frisch und harmonisch, dabei hat er einen langanhaltenden, fruchtigen Nachgeschmack. Er passt perfekt zu italienischen Antipasti – Oliven, Parmesan, Schinken – sowie in gesellige Runden. Persönlich finde ich es außerdem sehr interessant, ihn mit Desserts – zum Beispiel mit Kuchen – zu kombinieren.
Freunde kommen zum Sonntagsbruch auf der Terrasse vorbei. Welchen Ruggeri soll ich einschenken?
»Meine eigene Wahl würde auf den Giustino B. fallen – ein Jahrgangsprosecco, gewidmet meinem Großvater. Er ist das Ergebnis ausgiebiger Proben mit besonderen Auslesen und Techniken, von der Weinrebe bis zur Abfüllung. Für seine Spitzenqualität wird er regelmäßig international ausgezeichnet. Dieser Prosecco zeigt, wie sich durch die »Metodo Ruggeri« vielfältige Aromen entwickeln. Zudem steht er beispielhaft für die Spitzenqualität unserer Region.«
Wen würdest du gerne einmal auf euer wunderschönes Weingut auf ein Glas Prosecco einladen?
Ich würde gerne alle einladen! Die Hügel von Valdobbiadene sind atemberaubend und ich glaube, dass jeder einen Spaziergang hier genießen würde. Eine Verkostung zum Abschluss wäre der perfekte Weg, um unser Land besser kennenzulernen.
Dann sagen wir vielen Dank für die Einladung und für das Interview.
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