Die Festtage sind vorüber, das neue Jahr beginnt. Und zwar mit einem Gedanken, den viele noch aus dem alten kennen: Ich sollte weniger Fleisch essen. Für die Umsetzung bietet der Januar die besten Voraussetzungen. Schließlich haben die opulenten Mahlzeiten der Weihnachtszeit ihren Tribut gefordert. Matt und satt ist man des vielen Essens überdrüssig. Vor allem die Gans, der Puter, der Schweinebraten liegen – obwohl längst verdaut – noch immer schwer im Magen. Weniger Fleisch wäre angebracht, denken auch Sie? Dann verzichten Sie doch ganz und machen mit beim »Veganuary«. Einen Monat lang keine tierischen Produkte zu verzehren, tut Körper, Geist und Umwelt gut. Genießen kann man dabei trotzdem. Zum Beispiel veganen Wein. Was dahinter steckt und wie veganer Wein entsteht, darum geht es hier.
Alles klar beim Wein? Sonst brauchen wir Eier!
Was ist an einem Wein denn bitte nicht vegan? Diese Frage stellen sich viele Weinliebhaber. Zurecht. Schließlich gilt Wein als pflanzliches Naturprodukt und das ist es natürlich auch. Doch kommen bei der Weinherstellung schon seit Jahrhunderten auch tierische Produkte zum Einsatz. Und zwar in einem ganz bestimmten Produktionsschritt: der Klärung bzw. Schönung.
Direkt nach der Vergärung ist Wein nämlich trüb. Um ihm zu seinem glänzenden, klaren Aussehen zu verhelfen, das nebenbei bemerkt stark verkaufsfördernd wirkt, sind Hilfsmittel wie Hühnereiweiß (Albumin), Gelatine, Kasein aus Magermilch oder auch Proteine aus der Fischblase zugelassen. Am geläufigsten ist die Verwendung von Hühnereiweiß, wobei etwa drei Eiklar zur Klärung von 100 Liter Wein genügen. Dazu wird das Eiweiß einfach in den Wein gegeben, dessen Trubstoffe sich an die Proteine heften. Weil sie dann zu schwer sind, setzen sich die Schwebeteilchen am Boden ab. Der klare Wein wird dann einfach abgezogen.
Schöner »schönen« mit veganen Mitteln
Wenn Sie einen so geklärten Wein trinken, ist das Endprodukt also frei von tierischen Inhaltsstoffen. Allein der Kontakt damit widerspricht jedoch einer veganen Lebensweise. Um diese mit dem Genuss von Wein in Einklang zu bringen, greifen mehr und mehr Winzer mittlerweile auf pflanzliche Proteine zurück, die aus Erbsen oder Kartoffelstärke gewonnen werden. Der Effekt ist derselbe, nur dauert das Schönen etwas länger. Auch Aktivkohle oder die Mineralerde Bentonit kommen als Alternativen in Frage.
Viele Rotweine werden heute gar nicht mehr geklärt. Verbraucher finden dazu allerdings oft keinen Hinweis auf dem Etikett. So trinken die meisten bereits häufiger veganen Wein, als Ihnen bewusst ist. Im Onlineshop von Ludwig von Kapff finden Sie die entsprechende Angabe auf den Artikelseiten unter »Daten & Fakten«. Hinter dem Stichwort »Produkttyp« steht bereits bei zahlreichen Weinen der Hinweis »veganer Wein«. Tendenz steigend.
Veganer Wein ist nicht gleich Bio
Wem wichtig ist, dass der Lieblingswein vegan erzeugt wurde, legt oft auch Wert auf eine ökologisch nachhaltige Herstellung. Zwar kann ein veganer Wein – abgesehen vom Schönungsvorgang – auch auf konventionelle Weise entstehen. In der Praxis sind jedoch viele vegane Weine auch bio-klassifiziert. Auch im Ludwig von Kapff-Sortiment finden Sie viele Bioweine veganer Machart. Im umgekehrten Fall verhält es sich übrigens ganz ähnlich: Ein Biowein muss nicht notwendigerweise vegan sein. In der Regel ist er es jedoch.
Und wie sieht es mit der Qualität veganer Weine aus? Dazu ist zu sagen, dass ein veganer Wein nicht per se besser oder schlechter ist als ein Wein, der mit tierischen Produkten in Kontakt war. Am besten Sie probieren einfach selbst, welcher vegane Wein Ihnen schmeckt. Der »Veganuary« ist die beste Gelegenheit dafür!
Vielen Dank für diesen Artikel zu veganem Wein. Gut zu wissen, dass bei normalen Wein das Mittel zum Klären nicht vegan ist. Ist ein Bio-Wein auch automatisch vegan? Ich werde mal beim Kauf darauf achten.
Hallo Nils.
vielen Dank für deinen Kommentar.
Bioweine sind nicht automatisch vegan, da Bio-Winzer zum Beispiel Bio-Gelatine oder Hühnereiweiß aus biologischer Haltung zur Klärung das Weins verwenden dürfen.
Beste Grüße!