In einem Weinglas vor uns ruht in funkelndem Purpur der Domaine de l’Ostal Estibals. Wir schwenken und schnüffeln. Hmm… Anklänge von Sauerkirschen, reifen Brombeeren und Garrigue wehen uns entgegen. Garrigue? Wer die feinen Noten von Rosmarin, Thymian, Lavendel und weiteren Kräutern mit einem Mal erschnuppern möchte, kann entweder ins Languedoc reisen – dort wachsen die duftenden Zwergsträucherformationen – oder einfach von diesem wunderbaren Rotwein kosten. Als Auftakt einer kleinen Genussreise in den Süden Frankreichs ist er wie gemacht. Wir nehmen noch einen Schluck, lassen das feinkörnige Tannin kurz auf der Zunge tanzen und schlagen eine Karte auf, die uns mehr über die Heimat dieses Weins verrät:
Das Languedoc ist nicht klein. So viel steht schon auf den ersten Blick fest. Von den östlichen Ausläufern der Pyrenäen verläuft Frankreichs größte Weinbauregion (ca. 290.000 Hektar) in einem breiten Bogen entlang der französischen Mittelmeerküste bis zur südlichen Rhône. Weinberge so nah am Mittelmeer – was kann es Schöneres geben?
Minervois – alt und gut.
Die Bedingungen im Languedoc sind ideal, um großartige Weine zu erzeugen. So stammt der L’Ostal Estibals aus einer der namhaftesten Subregionen des Languedoc, dem Minervois. Schon die Römer pflanzten hier um 125 v. Chr. Weinreben an. Auf bis zu 500 Metern Höhe stehen die Rebzeilen, die im Süden vom Canal du Midi und im Norden durch die Ausläufer des Zentralmassivs eingerahmt werden. Neben den vielen Weinreben prägen Steineichen, Zypressen und Olivenbäume das Landschaftsbild, aus dem sich nahe den Hängen der Petit Causse das Weingut von Jean-Michel Cazes erhebt. Auch unser Finger bleibt hängen.
Zusammen mit seinem Sohn Jean-Charles erzeugt Jean-Michel auf der Domaine de L’Ostal typische – und das heißt charaktervolle – Weine der Region. Neben dem eingangs erwähnten L’Ostal Estibals zählt der große Bruder, der Domaine de L’Ostal Grand Vin, zu den Höhepunkten des Sortiments. Aus den vier autochthonen Rebsorten Carignan, Grenache, Mourvèdre und Syrah fertigen die beiden eine elegante Rotwein-Cuvée mit fruchtig-würzigem Duft und präsenten Gerbstoffen. Südfrankreichs wilde Seite steckt in diesem Tropfen!
Corbières – groß und ausgezeichnet.
Wir wandern auf der Karte weiter gen Süden. Dort schließt an das Minervois (5.000 Hektar) das größere Corbières (13.500 Hektar) an. Auch hier sind die Sommer heiß und trocken – wie im gesamten Languedoc. Mit diesen Bedingungen bestens umzugehen, weiß Louis Fabre. Der Guide Hachette wählte den aktuellen Leiter des Château de Luc zum »Winzer des Jahres 2020«. Zurückzuführen ist der Titel auf Louis‘ immenses Know-How und sein Gespür für guten Wein. Schließlich kann der Winzer aus über 400 Jahren Erfahrung schöpfen – so lange sind die Fabres bereits als Weinbauern im Corbières tätig.
Ausdrucksstarke Tropfen wie der Château de Luc »Les Grands Murets« haben zu der prestigeträchtigen Auszeichnung sicherlich ihren Teil beigetragen. Vollständig ökologisch produziert, besticht diese Rotweincuvée mit Kraft und Balance. Sie lässt im Duft komplexe Aromen von schwarzen Beeren, frischen Kräuter und Vanille erkennen. Ein Wein mit hervorragendem Preis-Genuss-Verhältnis!
Limoux – überschäumend und nobel.
Noch einen Tick weiter westlich, ganz am Rande des Languedoc, tippen wir auf die Region Limoux. Berühmt wurde diese Gegend für ihre schäumenden Weine, die Mönche des Benediktinerordens hier schon im 16. Jahrhundert erzeugten – lange vor den ersten Champagnern. Etwa 160 Meter über dem Meeresspiegel wachsen die Reben auf steinigen Ton- und Kalkböden. Dabei gedeihen die Trauben in einer Qualität, die die Weinwelt noch heute aufhorchen lässt und die längst auch in erstklassigen Stillweinen zu schmecken ist.
Davon überzeugten sich im Jahr 1998 auf einer Reise ins Limoux auch die Baronin Philippine de Rothschild und ihre Söhne. Die Erben der berühmten Bordelaiser Weindynastie um Baron Philippe de Rothschild erkannten das immense Potential der Region und erwarben das altehrwürdige Anwesen der Domaine de Baronarques samt dessen erstklassige Lagen. Mit dem Domaine de Baronarques Grand Vin Rouge entstand so im Jahr 2003 eine komplexe Rothschild-Cuvée aus dem Languedoc. In dem seidig-weichen und hochprämierten Rotwein verschmelzen vier typische Rebsorten des Bordeaux mit der südfranzösischen Syrah zu einem unvergleichlichen Genuss!
Aufbauend auf dem großen Erfolg dieses Rotweins kreierten die Rothschilds bald auch einen Weißwein, der allerdings einem anderen Stil folgen sollte. Denn nicht das Bordeaux ist für den Domaine de Baronarques Grand Vin Blanc maßgebend, sondern das Burgund. Ein reinsortiger Chardonnay also. Aber was für einer! Unter dem heißen, aber zeitweise von feuchter Atlantikluft beeinflussten Klima in Limoux entstand ein nobler Premium-Weißwein, in dem Birne, Litschi und Limette dominieren. Durch den achtmonatigen Ausbau im Holzfass kommen außerdem Anklänge von Honig, Anis und Butter hinzu. Kurzum: Dieser Wein inszeniert Burgunderstyle aus dem Languedoc als cremig-komplexes Ereignis!
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