Emilio Moro
Ribera del Duero als Wurzel
Ribera del Duero ist die Heimat von Emilio Moro. Hier legte Gründer Emilio im Jahr 1932 den ersten Weinberg namens Finca Resalso an. Aus Nachzöglingen der Erstanlage wird noch heute der gleichnamige Rotwein aus Tempranillo bereitet, wobei die Rebsorte in Ribera meist Tinta del Pais genannt wird.
Dem Tempranillo gehört die ganze Leidenschaft und Aufmerksamkeit in Ribera del Duero. Bei Emilio Moro ist das nicht anders. Das Team um Familienoberhaupt Javier Moro ist bestrebt das Allerbeste aus der spanischen Edelrebe zu extrahieren. Dabei setzt man auf alte Erziehungsmethoden im Weinberg und neueste Techniken im Keller. Das Ergebnis sind kraftvolle und langlebige Rotweine, die zu den besten in ganz Spanien gehören.
Persönlichkeit in jeder Flasche
Ein Grund für den sehr guten Ruf Emilio Moros ist die unverwechselbare Identität der Weine. Statt sich an konventionelle Klassifizierungen wie Crianza oder Reserva zu halten, folgt jeder Wein seinem eigenen Charakter. Diese Philosophie spiegelt sich in der sorgfältigen Auswahl der Trauben und der präzisen Vinifikation wider, die es ermöglicht, die Einzigartigkeit jedes Jahrgangs und jeder Parzelle zum Ausdruck zu bringen.
Expansion nach Bierzo
Emilio Moro und Ribera del Duero – lange schien es wären die beiden unzertrennlich. Doch bei Emilio Moro denkt man über den Tellerrand hinaus. Also auch über die Grenzen Ribera del Dueros. Vor einigen Jahren schon wagte das Gut den Schritt in die unter Weinfreunden noch wenig bekannte Region Bierzo, gelegen in Nordwestspanien. Hier erzeugt Emilio Moro Weißweine von besonderer Qualität. Die Gründe für den mutigen Schritt hat uns Javier Moro Espinosa, Familienoberhaupt und Chef von Emilio Moro, in einem Interview verraten.
Interview mit Javier Moro Espinosa
Lieber Javier, seit 2020 sind Sie in der Region El Bierzo tätig. Was war der Grund »auszuwandern«?
Wir hatten den klaren Wunsch, Weißweine zu produzieren. Daher machten wir uns 2013 auf nach El Bierzo, wo wir uns in die Godello-Traube und die Region verliebten. Der Godello besitzt die Fähigkeit, Weine mit bemerkenswerter Säure, Mineralität, Komplexität und Alterungspotenzial zu erzeugen. Die vielfältigen Böden und Mikroklimata der Region boten zudem die perfekten Voraussetzungen für die Erzeugung hochwertiger, ausdrucksstarker Weißweine. Unsere Reise war also durch das Potenzial der Godello-Traube als auch durch das einzigartige Terroir in Bierzo motiviert.
Mitte des 20. Jahrhunderts stand der Godello am Rande des Aussterbens. Heute gehören seine Weine zu den besten Weißweinen Spaniens. Wie lässt sich dieser Wandel erklären?
Godello ist die weiße Rebsorte mit dem größten Alterungspotenzial, und es braucht nur Weinkellereien wie die unsere, um in sie zu investieren, damit sie zu einer der großen weißen Sorten der Welt wird. Dort, wo wir unsere Weinberge in El Bierzo haben, im östlichen Teil, war der Godello einst vorherrschend, wurde aber aus mehreren Gründen aufgegeben. Unter anderem wurde der Bergbau in der Region stark ausgeweitet, wodurch der Weinbau weniger rentabel wurde.
Mit »El Zarzal« und »Polvorete« produzieren Sie zwei vielfach prämierte Weine aus Godello. Was zeichnet sie aus?
Beide Weine werden mit viel Liebe zum Detail hergestellt. Die unterschiedlichen Böden der Region, die von Lehm bis Schiefer reichen, und die Mikroklimata lassen sie komplex und mineralisch schmecken. »El Zarzal« profitiert vom Ausbau in großen Holzfässern. Er entwickelt dabei Fülle, ohne den frischen Godello-Charakter zu verlieren. Ein Wein, der gut altern kann. Der »Polvorete« wiederum ist sehr lebendig. Er betont die primären Fruchtaromen und die helle Säure, die für die Sorte typisch sind, und eignet sich für den alltäglichen Genuss. Beide Weine sind spannende Ausdrucksformen derselben Rebsorte.