Die verschiedenen Riesling Stile
Riesling ist ein wahrer Alleskönner. Seine Geschmacksnoten reichen von knackigen grünen Äpfeln und spritzigen Zitrusfrüchten über saftige Pfirsiche bis zu floralen Nuancen und mineralischen Akzenten. Seine Vielseitigkeit macht ihn zum perfekten Begleiter für jeden Anlass – und bei festlichen Gelegenheiten verführt ein fein perlender Riesling Sekt die Sinne.
Beim Riesling handelt es sich trotz seines Facettenreichtums übrigens ausschließlich um eine Weißweinrebe. Ein weitverbreiteter Irrtum ist die Annahme, dass es Riesling auch als Rotwein gibt. Schuld daran sind Rotweine wie der Schwarzriesling, die trotz ihres Namens aus anderen Rebsorten – in diesem Fall aus Meunier – entstehen. Das schränkt die Vielseitigkeit des Riesling-Weißweins jedoch in keiner Weise ein, wie Sie anhand seiner zahlreichen Variationen sehen können.
Trockener Riesling und seine Varianten
Bekannt für seine straffe Säure und klaren Fruchtaromen, steht der trockene Riesling für pure Eleganz und Raffinesse. Der Rheingau Riesling zeichnen sich dabei durch eine kräftige Struktur und mineralische Noten aus, die den Schieferböden der Region zu verdanken sind. Im Gegensatz dazu bietet der Mosel-Riesling eine feinere Säure und filigrane Fruchtaromen, begleitet von einer subtilen Mineralität, die dem milden Klima der Mosel zu verdanken ist.
Weiter südlich bringt der Pfalz-Riesling durch die noch höheren Temperaturen und die fruchtbaren Böden eine besondere Fülle und Fruchtigkeit ins Spiel. Auch der Nahe-Riesling punktet mit einer harmonischen Balance zwischen Frucht und Mineralität, die durch die Vielfalt der Böden – von Vulkangestein über Schiefer bis zu Quarzit – ermöglicht wird. Diese geologischen Unterschiede tragen dazu bei, dass trockener Riesling in jeder Region seine ganz eigenen, faszinierenden Charakteristika entwickelt.
Kabinett und Spätlese
Der Name „Kabinett“ stammt aus der Tradition der Klöster, wo die besten Weine in einem speziellen Cabinet aufbewahrt wurden. Heute bezeichnet das Kabinett die erste Stufe der Prädikatsweine und steht für Weine, die aus vollreifen, aber nicht überreifen Trauben hergestellt werden. Kabinett-Rieslinge sind oft halbtrocken bis trocken und bezaubern mit einer erfrischenden Säure, die durch eine dezente Süße perfekt ausbalanciert wird. Sie sind der ideale Begleiter für einen heißen Sommertag und bestechen durch ihre lebendigen Aromen von grünen Äpfeln, Zitrusfrüchten und Anklängen von Pfirsichen.
Spätlese-Rieslinge sind das Ergebnis einer späten Weinlese, bei der die Trauben erst gegen Ende der Reifephase geerntet werden. So haben sie länger Zeit, um Zucker und Aromen zu entwickeln, was dem Riesling einen vollen Körper und eine höhere Geschmacksintensität verleiht. Er entfaltet Noten von Pfirsichen, Aprikosen und Blüten und bietet ein saftiges Wechselspiel von erfrischender Säure und fruchtiger Süße.
Halbtrockener bis süßer Riesling
Feinherber Riesling wird oft auch als halbtrocken bezeichnet und ist ein Genuss für alle, die eine feine Restsüße im Wein schätzen. Obwohl beide Begriffe häufig synonym verwendet werden, gibt es dezente Unterschiede. Feinherb liegt meist näher an trocken und bietet lediglich eine dezente Süße, die die Fruchtaromen betont. Feinherber Riesling ist ideal für jene Momente, in denen Sie die frischen, knackigen Noten von grünem Apfel und Zitrusfrüchten genießen möchten, ohne dass die Süße zu dominant wird. Halbtrockener Riesling hingegen ist noch ein wenig süßer.
Wenn es um besonders süße Riesling-Varianten geht, sind Eiswein und Trockenbeerenauslese wahre Meisterwerke der Weinherstellung. Eiswein entsteht aus Trauben, die bei frostigen Temperaturen geerntet werden. Durch die gefrorenen Trauben am Weinstock konzentrieren sich die Aromen und der Zucker. Das Ergebnis: ein unglaublich süßer und aromatischer Wein, der die Essenz von Aprikose und Pfirsich in jedem Tropfen einfängt. Die knackige Säure sorgt dafür, dass der Eiswein trotz seiner Süße erfrischend und lebendig bleibt.
Die Trockenbeerenauslese ist der Höhepunkt der süßen Rieslinge. Diese Weine werden aus überreifen, edelfaulen Beeren hergestellt, die von Hand gelesen werden – eine echte Liebesarbeit. Die Beeren sind vollgepackt mit Zucker und intensiven Aromen. Der Wein, der daraus entsteht, ist wie ein flüssiger Traum aus Honig, getrockneten Früchten wie Feigen und Datteln sowie zarten Blumen. Trotz der intensiven Süße bleibt auch dieser Wein durch seine Säure wunderbar ausgewogen.
Riesling Anbaugebiete
Riesling ist das Aushängeschild des deutschen Weins. Er gedeiht zwar in Anbaugebieten auf der ganzen Welt, doch Deutschland ist mit rund 23.800 Hektar Rebfläche und einem Anteil von 40 Prozent aller Rieslingreben weltweit der unangefochtene König dieses Weißweins. Besonders in der Pfalz, an der Mosel, im Rheingau, in Rheinhessen und an der Nahe findet die Rebe ideale Bedingungen, die ihr je nach Region ihren eigenen unverwechselbaren Charakter verleihen:
- Pfalz: In der Pfalz produziert das Weingut Diehl ausgewogene und fruchtige Rieslinge, die die Fülle und Wärme der Region widerspiegeln. Das Anbaugebiet ist bekannt für seine vollmundigen Rieslinge, die oft einen Hauch von reifem Pfirsich und Aprikose mitbringen.
- Mosel: An den steilen Hängen der Mosel gedeihen Rieslinge von herausragender Eleganz und Mineralität. Die Weine vom Weingut Dr. Loosen oder vom Weingut Markus Molitor entführen Sie dabei auf eine Reise durch die steinigen Terrassen des ältesten Weinbaugebiets Deutschlands.
- Rheingau: Das Weingut Robert Weil ist im Rheingau beheimatet und bekannt für seine außergewöhnlich feinen und langlebigen Rieslinge. Die Weine dieser Region zeichnen sich durch ihre elegante Struktur und ihre fruchtbetonten Aromen aus.
- Rheinhessen: Rheinhessen ist das größte Anbaugebiet Deutschlands und bietet eine entsprechend breite Palette von Riesling-Stilen. Von frischen Weinen bis zu kraftvollen, mineralischen Tropfen finden Sie hier alles, was der Gaumen begehrt. Die Region ist bekannt für ihre innovative Winzerszene, die ständig neue Wege findet, den Riesling zu interpretieren.
- Nahe: Die Nahe-Region ist bekannt für ihre vielseitigen Böden, die eine große Diversität von Riesling-Aromen hervorbringen – von fruchtig und blumig bis hin zu tief mineralisch. Die Weine von der Nahe sind oft sehr elegant und komplex, mit einer feinen Balance zwischen Säure und Frucht.
- International: Ob als Rajnai Rizling, Rajinski Rizling oder Riesling Renano – der berühmte Rheinriesling hat sich auf der ganzen Welt einen Namen gemacht und längst die Grenzen Deutschlands überschritten. Nun ist er in vielen Ländern weltweit zu Hause. In Frankreich, insbesondere im Elsass, entstehen ausdrucksstarke Rieslinge mit einer charakteristischen Mineralität. Österreichische Rieslinge aus der Wachau oder dem Kremstal zeichnen sich durch ihre präzise Frucht und lebendige Säure aus. Aber auch in den USA, Australien und Neuseeland gedeihen Rieslinge, die den deutschen Vorbildern in nichts nachstehen und mit einer hervorragenden Qualität überraschen.
Was isst man zu einem Riesling?
Riesling ist ein wahres Chamäleon unter den Weinen und eignet sich wunderbar als Begleiter zu einer breiten Palette von Speisen. So sind trockene Rieslinge etwa die perfekten Partner für Meeresfrüchte wie Austern, Garnelen oder gegrillten Fisch. Die Säure des Weins schneidet durch die Fettigkeit des Fisches und hebt dessen Meeresaromen hervor. Auch leichte Salate – besonders solche mit Ziegenkäse, Walnüssen und Birnenscheiben – profitieren von der Frische des Weins. Ebenso harmonieren asiatische Gerichte mit leichter Schärfe traumhaft mit der Klarheit und Struktur des trockenen Rieslings, der die würzigen Aromen dieser Speisen balanciert.
Ein halbtrockener Riesling hingegen ist besonders geeignet für Gerichte wie saftiges Schweinefilet oder Schweinebauch mit knuspriger Kruste. Auch Geflügel wie Pute oder Entenbrust lassen sich durch den halbtrockenen Riesling vorzüglich abrunden. Ein Thai-Curry oder würzige Sichuan-Gerichte werden durch die süßliche Note des Weins abgemildert und ins Gleichgewicht gebracht.
Süße Rieslinge wie Eiswein oder Trockenbeerenauslese sind ideal für den Abschluss eines Menüs. Diese üppigen Weine passen besonders gut zu Desserts wie Apfelstrudel, Panna Cotta oder einem reichhaltigem Schokoladenmousse. Die üppige Süße des Weins ergänzt die Aromen dieser Nachspeisen wunderbar und verschmilzt zu einem harmonischen Finale. Im Kontrast finden aber auch kräftige, würzige Käsesorten wie Blauschimmelkäse in der Süße des Weins einen perfekten Gegenspieler, der die salzigen und intensiven Aromen des Käses ausgleicht.
Riesling bei Ludwig von Kapff kaufen
Die Welt der Rieslinge ist erstaunlich vielfältig. Bevor Sie also einen Riesling kaufen, sollten Sie unbedingt einen genauen Blick auf das Etikett des Weins werfen. Dieses gibt Ihnen wertvolle Hinweise zu Stil und Süße. Besonders das Anbaugebiet ist entscheidend, da Rieslinge aus Regionen wie Rheingau, Mosel oder Pfalz jeweils einzigartige Geschmacksprofile bieten.
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