Was ist ein Riesling Sekt?
Die Kurzfassung: Riesling Sekt ist ein Sekt aus der weißen Rebsorte Riesling. Damit bringt man das Wesentliche auf den Punkt. Doch wie es nun einmal in der Weinwelt so ist, gibt es auch noch eine längere und vor allem tiefergehende Erklärung. Laut deutschem Weingesetz muss ein Riesling Sekt nämlich nur aus 85 Prozent Riesling bestehen. Die restlichen 15 Prozent dürfen andere weiße Trauben sein. Wobei die meisten Winzer tatsächlich Schäumer aus 100 Prozent Riesling erzeugen.
Woher kommt Riesling Sekt?
Generell kann ein Riesling Sekt nicht nur aus allen 13 deutschen Anbaugebieten kommen, sondern auch aus dem Ausland. Die Herkunft kann man als Weinliebhaber auf dem Etikett sehr gut ablesen. Steht bei einem Riesling Sekt zum Beispiel einfach nur das Wort »Sekt« vorne auf dem Etikett, dann kommen die Trauben in der Regel aus dem Ausland. Findet man dort allerdings die Bezeichnung »Deutscher Sekt«, dann sind auch nur Riesling-Trauben aus den deutschen Weinregionen drin. Noch enger definiert wird es mit »Deutscher Sekt b.A.«. Die Abkürzung steht für »bestimmte Anbaugebiete«. Die Trauben für diesen Riesling Sekt stammen dann aus einem einzigen unserer 13 Weinregionen. Und dann gibt es natürlich noch den Winzersekt. Hier kommen alle Trauben von nur einem einzigen Weingut, das dann auch selbst versektet.
Wie wird Riesling Sekt gemacht?
Riesling Sekt kann auf drei unterschiedliche Weisen hergestellt werden. Nämlich mithilfe eines Drucktanks oder der traditionellen Flaschengärung. Und dann gibt es noch das sogenannte Transvasierverfahren als Mittelding. Was alle Produktionsweisen eint: Die Trauben werden zunächst ganz normal zu Wein vergoren. Beim Tankgärverfahren kommt der fertige Wein zusammen mit einem Gemisch aus Zucker und Hefe in einen Drucktank, wo es dann zu der zweiten Gärung kommt. Dank des Drucks kann die Kohlensäure, die beim Gärvorgang entsteht, nicht entweichen. Der Schaumwein entsteht. Nach der zweiten Fermentation wird die Hefe unter Druck herausgefiltert und der Riesling Sekt abgefüllt. Diese Methode ist am verbreitetsten.
Bei der traditionellen Flaschengärung ist indes der Name Programm. Der Grundwein kommt zusammen mit dem Zucker-Hefe-Gemisch auf die Flasche, wo dann die zweite Gärung stattfindet. Der Riesling Sekt bleibt mindestens neun Monate auf der Hefe, bevor diese beim Degorgieren entfernt wird. Flaschengärsekte sind die hochwertigsten Schaumweine. Beim Transvasierverfahren findet zunächst eine traditionelle zweite Gärung auf der Flasche statt. Dann allerdings kommt der Schaumwein zusammen mit der Hefe in den Drucktank, wo eben jene Hefe maschinell entfernt wird. Man spart sich hier also das aufwendige Degorgieren. Ein Geschmacksunterschied zur traditionellen Flaschengärung lässt sich indes nicht feststellen, da die Art und Weise, wie die Hefe entfernt wird, keine Auswirkungen auf den Geschmack hat.
Was für Riesling Sekte gibt es?
Neben den Herkunftsabstufungen (Sekt, Deutscher Sekt, Deutscher Sekt b.A. und Winzersekt) gibt es Riesling Sekt auch noch in verschiedenen Süßegraden. Am trockensten ist hierbei ein Riesling Sekt mit der Bezeichnung Brut Nature oder Zéro Dosage. Dieser Schaumwein hat dann entweder gar keinen oder bis zu maximal drei Gramm Restzucker pro Liter. Wenn ein Riesling Sekt die Bezeichnung Extra Brut trägt, dann hat er bis zu sechs Gramm Restzucker pro Liter. Am bekanntesten und inzwischen auch beliebtesten ist der Süßegrad Brut mit bis zu 12 Gramm Restzucker pro Liter. In Deutschland trinkt man Riesling Sekt aber auch gerne extra trocken (12 bis 17 Gramm Restzucker) oder trocken (17 bis 32 Gramm Restzucker). Ein Riesling Sekt kann aber auch halbtrocken (32 bis 50 Gramm Restzucker) oder sogar mild (über 50 Gramm Restzucker) sein.
Wie schmeckt Riesling Sekt?
Je nach Süßegrad kann ein Riesling Sekt von sehr straight und stahlig über fruchtig-charmant bis hin zu opulent und süßlich schmecken. Flaschengärsekte haben zudem in der Regel eine sehr angenehme Brioche-Note. Manchmal findet man dort auch Anklänge von blanchierten Mandeln. Natürlich gibt es aber auch ein paar Gemeinsamkeiten, die der Rebsorte zu verdanken sind. So brilliert ein Riesling Sekt zum Beispiel gerne mit zitrischen Noten oder mit Aromen von Pfirsich. Wenn die Trauben aus einer Lage mit Schiefer- oder Vulkanboden kommt, findet man aber auch schon mal mineralische Anklänge. Was alle Riesling Sekte in jeder Geschmacksrichtung eint, ist das lebendige Spiel zwischen Süße und Säure.
Zu welchem Essen passt Riesling Sekt?
Mit einem Riesling Sekt kann man ganz fantastisch anstoßen. Er eignet sich für einen entspannten Feierabend ebenso wie für festliche Feierlichkeiten. Riesling Sekt kann aber auch ein sehr guter Speisenbegleiter sein. Vor allem zu Garnelen, Hummer, Langusten oder auch Muscheln macht er eine gute Figur. Unser Geheimtipp: Probieren Sie mal Riesling Sekt zu asiatischem Fingerfood! Saté-Spieße, Wan Tan oder Frühlingsrollen zum Beispiel. Eine wirklich leckere Kombination!
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