Spanischer Rotwein
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Spanischer Rotwein musste lange für seine internationale Anerkennung arbeiten
Kratzige und wuchtige Weine, denen es an Finesse und Eleganz fehlt: Genau dieses Manko mussten spanische Weinbauern zu überwinden lernen, als sie sich Anfang der Achtziger anschickten, endlich die Grenzen des heimischen Marktes zu überwinden und neben Frankreich und Italien bestehen zu können. Einzig der Sherry war bis dahin dank der frühen britischen Liebe zu diesem gespriteten Weißwein international ein Thema.
Was früher als eher hinderlich betrachtet wurde, entpuppte sich im Zuge der Neuorientierung als wahrer Glücksfall: die einheimischen Rotweinsorten. Sie kommen nämlich gut mit den dort herrschenden langen Trockenperioden zurecht und zeigen ein durchaus finessenreiches Gesicht, wenn sie in gefälligeren Klimaten ausgebaut werden. Die Garnacha etwa überrascht seit einigen Jahren mit bombastischen und tiefen Weinen, die als Sensationen in der Rotweinwelt gelten dürfen.
Die Tempranillo-Rebe ist heute weitaus bekannter und der eigentliche Motor des Aufstiegs. Ihre tanninstarke Wucht, die mit eleganter Säure ausbalanciert wird, ist so ziemlich in jedem spanischen Rotwein von Format zu finden – sei es als Cuvée-Partner für internationale, weichere Sorten oder solo als Alltagsbegleiter (und manchmal als Kronjuwel einer Weinsammlung).
Die Rioja als berühmtestes Weingebiet Spaniens zeigt immer noch die Spuren der Bordeaux-Kultur, die am Anfang der kommerziellen Weingeschichte Spaniens für das ganze Land bestimmend war. Was Sie hier an Rotwein finden, erfüllt stets höchste Anforderungen. Spannender wird es aber mit spanischem Rotwein aus Somontano, während in Montsant uralte Weintraditionen wiederaufleben und Sie hier etwa einen Garnacha in seiner ganzen Ursprünglichkeit finden können.
Spanischer Rotwein beweist: Hier wartet mehr als Sherry
Die Sherry-Region Jerez spielt natürlich in einer ganz eigenen Liga. Darüber hinaus lohnt sich auch ein Blick nach Penedès, dem Impulsgeber für den spanischen Bio-Landbau sowie ein Abstecher nach Calatayud, dem Preisknüller Spaniens.
Wer nun aber denkt, dass „neuer“ spanischer Rotwein stets gefällig und schmeichelhaft über die Zunge rollt, der irrt. Denn den Spaniern würde es nie einfallen, ihr Temprament zu verneinen. Für einen spanischen Rotwein muss man also ein wenig geschaffen sein. Aber genau das ist auch das Liebenswerte an dieser Weinnation.