Was ist Süßwein und wie wird er hergestellt?
Süßweine oder Dessertweine sind Weine mit einem Restzuckergehalt von mindestens 45 g/l. Ihre Herstellung ist aufwendig und erfordert viel Erfahrung, was die besondere Qualität und den oft höheren Preis erklärt. Es gibt verschiedene Methoden, Süßwein zu erzeugen:
- Späte Lese überreifer Trauben: Die Trauben verbleiben lange am Stock, um ihren Zuckergehalt zu maximieren.
- Edelfäule (Botrytis cinerea): Ein Edelschimmel reduziert den Wassergehalt und konzentriert die Aromen, wie bei der deutschen Trockenbeerenauslese oder dem französischen Sauternes.
- Antrocknen der Trauben: Entweder am Stock oder nach der Ernte, typisch für italienischen Süßwein.
- Gefrieren der Trauben: Beim Eiswein werden gefrorene Trauben verarbeitet, um hochkonzentrierte Moste zu gewinnen.
- Unterbrechung der Gärung durch Alkohol: Bei Likörweinen wie Portwein bleibt die natürliche Süße erhalten.
Wichtige Rebsorten für Süßwein
Für die Herstellung von Süßwein eignen sich vor allem aromatische und spät reifende Rebsorten. Zu den bekanntesten gehören:
- Riesling: Die deutsche Süßwein-Königin, bekannt für ihre fruchtige Eleganz und Säurebalance.
- Chardonnay: Sorgt für cremige und komplexe Süßweine.
- Gewürztraminer und Muskateller: Intensiv aromatische Trauben mit exotischen Noten.
- Scheurebe und Silvaner: Deutsche Sorten mit fruchtiger Finesse.
- Huxelrebe: Besonders geeignet für edelsüße Spezialitäten.
Die beliebtesten Süßweine weltweit
Süßweine gibt es aus nahezu jeder Weinregion der Welt – und jede bietet ihre ganz eigenen Spezialitäten:
Deutschland
- Beerenauslese und Trockenbeerenauslese: Zwei der edelsten deutschen Süßweine, die durch Edelfäule entstehen und komplexe Aromen von Honig, Trockenfrüchten und Gewürzen entwickeln, unsere Empfehlung ist die Markus Molitor Haus Klosterberg Beerenauslese sowie der Markus Molitor Erdener Treppchen Trockenbeerenauslese.
- Eiswein: Hergestellt aus gefrorenen Trauben, die konzentrierte, fruchtige Süße mit lebhafter Säure vereinen.
- Spätlese und Auslese: Diese Weine gibt es von trocken bis süß, wobei die süßen Varianten durch eine – der Name sagt es schon – späte Lese der Trauben entstehen, unsere Empfehlung ist die Künstler Erbach Marcobrunn Riesling Auslese.
Frankreich:
- Sauternes: Ein Klassiker aus dem Bordeaux, berühmt für seine Honig- und Aprikosenaromen, unsere Empfehlung ist der Mouton Cadet Sauternes Réserve.
- Banyuls: Ein aromatischer Süßwein aus Südfrankreich, perfekt zu Schokolade, unsere Empfehlung ist der M. Chapoutier »Bila-Haut Banyuls«.
Südafrika:
- Vin de Constance – ein legendärer Süßwein vom Weingut Klein Constantia, mit exotischen Aromen von Mango, Aprikose und Honig, der weltweit für seine Eleganz und Balance geschätzt wird.
Ungarn:
- Tokaji Aszú: Der »König der Weine«, hergestellt aus edelfaulen Trauben mit Noten von Honig, Nüssen und getrockneten Früchten.
Italien:
- Vin Santo: Ein Toskana-Klassiker mit nussigen und karamelligen Noten.
Wie schmeckt süßer Wein?
Süßweine sind wahre Aromenwunder. Sie zeichnen sich durch komplexe Geschmacksprofile aus, darunter:
- Fruchtig: Honig, getrocknete Früchte, Zitrusfrüchte, Aprikosen.
- Würzig: Nüsse, Karamell, Vanille, Gewürze.
Perfekt serviert: Die ideale Trinktemperatur von Süßweinen liegt bei 10–12°C.
Zu welchem Essen passt Süßwein?
Süßwein heißt nicht von ungefähr auch »Dessertwein«. Diese Weine passen aber nicht nur zum Dessert. Hier sind typische Kombinationen von Süßwein zum Essen:
- Desserts wie Crème brûlée, Obsttorten oder Schokolade.
- Blauschimmelkäse und Foie Gras.
- Asiatischen Gerichten, besonders mit leichter Schärfe.
Likörwein: Der aufgesprittete Süßwein-Verwandte
Likörweine bilden eine besondere Kategorie der süßen Weine, die sich durch ihre Herstellung und Intensität von klassischen Süßweinen unterscheiden:
- Herstellung: Während der Gärung wird zusätzlicher Alkohol hinzugefügt (Aufspritten), wodurch die Gärung gestoppt wird und der natürliche Restzucker erhalten bleibt.
- Alkoholgehalt: Höher als bei Süßweinen, meist zwischen 15–22 Volumenprozent (im Vergleich zu oftmals nur 8–11 Prozent bei Süßweinen).
- Ursprung: Vorwiegend aus südlichen Ländern wie Spanien, Portugal und Italien.
Bekannte Likörweine:
- Portwein: Vielseitig einsetzbar, von fruchtig bis würzig, unsere Empfehlung ist der Ferreira Dona Antonia Reserva Tawny.
- Sherry: Klassischer Wein aus Spanien, von trocken bis süß erhältlich, unsere Empfehlung ist der Osborne Sherry Bailén Oloroso.
- Marsala: Ein aromatischer Likörwein aus Sizilien mit nussigen und karamelligen Noten, unsere Empfehlung ist der Gran Cucina Marsala Fine.
- Madeira: Langlebiger und komplexer Likörwein, der nur auf der gleichnamigen portugiesischen Insel erzeugt wird, unsere Empfehlung ist der Flagman's Vinho da Madeira.
Likörweine sind nicht nur langlebig, sondern auch nach dem Öffnen der Flasche länger haltbar. Sie passen hervorragend zu Desserts, Käse oder als Begleitung zu einem entspannten Abend. Ihre Intensität und ihr charakteristischer Geschmack machen sie zu einer spannenden Wahl für Weinliebhaber.
Lagerung und Haltbarkeit von süßem Wein
Süßweine und Likörweine sind oft langlebiger als trockene Weine. Dank ihrer natürlichen Süße und Säure können viele über Jahrzehnte reifen und dabei zusätzliche Aromen wie Karamell oder Gewürze entwickeln. Likörweine sind zudem nach dem Öffnen wochen- bis monatelang haltbar und verlieren dabei nichts von ihrem Geschmack.
Süßweine und Likörweine online entdecken und genießen
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