
Schon der Name verrät den Charakter
Spitzenwerte in Sachen Tannine: So superlativ die Bezeichnungen für Tannat auch sind, so selten wird die Rebsorte angebaut. Deutlich unter 6.000 Hektar sind weltweit insgesamt mit Tannat bepflanzt. Die größten Bestände gibt es in Frankreich und hier ist es vor allem der Südwesten, oder genauer die Gascogne, in der sich die Winzer der Traube annehmen.
Dabei verrät wiederum der Name der Rebsorte, worauf es bei Weinen aus Tannat ankommt: Ein überaus hoher Gerbstoffgehalt macht den Jungwein für den Gaumen zu einem anspruchsvollen Unterfangen. Erst nach längerer Fass- bzw. Flaschenreife entwickelt sich eine elegante und ausgewogene Tanninstruktur. Andererseits ist der tanninbetonte Charakter von Tannatweinen bestens dafür geeignet, eher weicheren Sorten wie Merlot mehr Rückgrat zu verleihen. Gleichzeitig wirkt Tannat wie eine natürliche Altersvorsorge, indem er Weinen eine höhere Lagerfähigkeit verleiht.
Einige überzeugende Tannatweine finden Sie auch in Argentinien und Uruguay. Die Vermählung ist geradezu idealtypisch, passt die kräftige Struktur von Tannat doch hervorragend zum würzigen Charakter dieser Rotweine.
Reich an Polyphenolen
Untersuchungsergebnisse des Londoner Professors Roger Corder sind dafür verantwortlich, dass sich der Tannat den Titel »gesündester Rotwein« ans Revers heften darf. Corder entdeckte in den Weinen einen sehr hohen Gehalt an Polyphenolen, die antioxidativ wirken. Doch nur, wenn die Trauben natürlich, klassisch und schonend gekeltert werden, kann sich das hauptsächlich vorhandene Antioxidans Resveratrol im Wein aufschlüsseln. Doch »gesündester Rotwein« hin oder her: Über allem steht der bewusste und maßvolle Genuss von Alkohol – nicht nur von Weinen aus Tannat.
Wie die Ergebnisse von Professor Corder zeigen, lohnt es sich bei Wein aus Tannat kompromisslos auf Qualität zu setzen. Und da hätten wir bei Ludwig von Kapff mehr als eine Empfehlung parat. Hier dürfen Sie sich auch überraschen lassen: Denn Tannat kann sich durchaus sehr frisch und »sonnig« im Geschmack präsentieren, wie etwa die Merlot-Tannat-Cuvée der Domaine Horgelus beweist.
Damit zeigt Rotwein aus Tannat auch, dass einseitige Zuschreibungen in der Weinwelt keinen Platz haben. Entscheidend ist allein, was Ihr Gaumen schmeckt. Denn eine aromatische Himbeerfrucht und eine säurebetonte Frische mag man der Rebsorte schon aufgrund ihres Namens zunächst nicht zutrauen. Die Weine bei Ludwig von Kapff zeigen jedoch das Gegenteil. Überzeugen Sie sich selbst!