Was ist Prosecco? Ein prickelnder Klassiker aus Italien
Prosecco – ein Name, der nach Urlaub klingt, nach unbeschwerten Momenten typisch italienischer Lebensart. Doch hinter dieser charmanten Bezeichnung verbirgt sich ein Schaumwein mit klar definierten Wurzeln und Qualitätsstandards. Seine Heimat liegt im Nordosten Italiens, genauer gesagt in den Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Die malerischen Hügel rund um Conegliano und Valdobbiadene gelten als das Herzstück der Prosecco-Produktion und gehören seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Einen – wenn nicht DEN – entscheidenden Ausschlag in der Erfolgsgeschichte des Prosecco gab die Einführung klarer Qualitätsbezeichnungen in Italien. Die Siegel Denominazione di Origine Controllata (DOC) und die strengeren Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG) gewährleisten Herkunft und Qualität. Insbesondere die DOCG-Gebiete Valdobbiadene und Conegliano stehen für besonders feine und komplexe Schaumweine. Diese Ursprungsbezeichnungen garantieren dem Weinliebhaber ein authentisches Stück Italien im Glas. Und auch in anderer Hinsicht ist die wachsende Beliebtheit des Prosecco kein Zufall: Mit moderaten 10,5 bis 12,5 Volumenprozent hat Prosecco einen Alkoholgehalt, der seine Frische und Fruchtigkeit unterstreicht. Er bietet eine zugängliche, oft preisattraktive Alternative zu anderen Schaumweinen – und zwar ohne Abstriche in Sachen Qualität.
Herstellungsmethode: So entsteht Prosecco
Die Herstellung von Prosecco unterscheidet sich erheblich von der traditionellen Flaschengärung, die bei Champagner und vielen anderen hochwertigen Schaumweinen angewendet wird. Die gängige Methode für die Prosecco-Produktion ist die Tankgärung, auch bekannt als Charmat-Methode oder Metodo Martinotti. Beide Verfahren beginnen mit der Herstellung von Stillwein aus den vorgesehenen Rebsorten als Basis. Anstatt in der einzelnen Flasche – wie bei der Méthode traditionelle – erfolgt jedoch beim Prosecco die zweite Gärung im großen Tank:
- Der Grundwein wird in große, druckfeste Edelstahltanks gefüllt.
- Um die zweite Gärung zu starten, wird eine Mischung aus Zucker und Hefe (die sogenannte Tirage) hinzugefügt.
- Das während dieser Gärung entstehende Kohlendioxid kann im geschlossenen System des Tanks nicht entweichen und löst sich im Wein. Dadurch erhält der Prosecco seine charakteristische Perlage aus feinen und anhaltenden Bläschen.
- Die Reifezeit auf der Hefe im Tank ist im Vergleich zur Flaschengärung deutlich kürzer.
- Nach Abschluss der Gärung wird der Prosecco unter Druck filtriert, um die Hefe zu entfernen, und anschließend in Flaschen abgefüllt.
- Je nach gewünschtem Süßegrad kann vor der Abfüllung noch eine Dosage (eine Mischung aus Wein und Zucker) hinzugefügt werden.
Charmat vs. traditionelle Methode
Dank des Ausbaus im Stahltank und der kurzen Reife auf der Hefe betont die Charmat-Methode die frischen, fruchtigen und blumigen Aromen der verwendeten Rebsorten. Prosecco präsentiert sich vorwiegend mit Noten von Apfel, Birne, Zitrusfrüchten und manchmal auch floralen Anklängen. Die Perlage ist meist lebendig und erfrischend.
Anders bei der traditionellen Flaschengärung (auch Méthode Classique): Durch den längeren Kontakt mit der Hefe entsteht ein vielschichtigeres Spiel der Aromen. Schaumweine, die nach dieser Methode hergestellt werden, können Töne von Brioche, Hefe und Röstnoten entwickeln. Die Perlage ist in der Regel feiner und eleganter. Einige wenige Produzenten wenden die traditionelle Methode im Bereich ihrer hochwertigen DOCG-Prosecco an, um komplexere und strukturiertere Versionen zu erzeugen.
Einfluss auf Preis und Frische
Die Unterschiede in der Herstellungsmethode wirken sich auch auf den Preis und die Frische des Endprodukts aus. Die Charmat-Methode ist in der Regel kostengünstiger als die traditionelle Flaschengärung. Kürzere Reifezeiten und die effizientere Handhabung im Tank ermöglichen eine Produktion in größerem Maßstab zu einem attraktiveren Preis. Dies macht Prosecco zu einer hervorragenden Option für den unkomplizierten Genuss und gesellige Anlässe.
Ein weiterer Aspekt der Charmat-Methode ist die Betonung der Frische. Da der Wein weniger Zeit auf der Hefe verbringt, bleiben die primären Fruchtaromen lebendiger – der Prosecco präsentiert sich spritziger und jugendlicher. Champagner hingegen durchläuft die traditionelle Flaschengärung und reift über längere Zeit. Diese Geduld wird mit tiefgründigeren, reiferen Geschmacksnuancen belohnt (was sich notabene auch in seiner Wertschätzung und seinem Preis widerspiegelt). Fazit: Wenn Sie qualitativ hochwertigen, erfrischenden und fruchtigen Schaumwein zu einem fairen Preis suchen, werden Sie in unserem Prosecco-Angebot mit Sicherheit fündig.
Rebsorten und Stile: So schmeckt Prosecco
Mit einem Anteil von mindestens 85 Prozent macht die Glera-Traube die Seele eines jeden Prosecco aus. Bis 2009 hieß die Rebsorte übrigens genau wie der Schaumwein, der aus ihr hergestellt wird. Um die klare Identität der Herkunftsregion zu wahren und Verwechslungen auszuschließen, wurde sie offiziell in Glera umgetauft. Diese autochthone Starrebe Venetiens entfaltet ein reiches Aromenspiel und schenkt uns elegante, frische Weine. Neben ihr dürfen in geringer Zahl auch andere weiße Sorten wie Verdiso oder Bianchetta Trevigiana im Prosecco mitwirken und subtile Akzente setzen. Für den Prosecco Rosé öffnet sich das Spektrum sogar einem Hauch von Pinot Nero/Pinot Noir, der ihm Farbe und zusätzliche Frucht verleiht. Das Aromenspektrum des Prosecco ist vielfältig und reicht von fruchtigen Noten bis hin zu blumigen Anklängen. Typische Prosecco-Aromen:
- Häufig dominiert ein Fruchtton, der an grüne oder gelbe Äpfel erinnert.
- Der Anklang an Birne verleiht dem Prosecco sanfte Süße und Saftigkeit.
- Aromen von Zitrusfrüchten wie Zitrone, Limette oder Grapefruit sorgen für eine erfrischende Säure.
- Nuancen von Akazienblüten oder Glyzinien können dem Wein eine elegante florale Note verleihen.
- Im Abgang zeigt sich manchmal ein Hauch von Mandeln.
- Prosecco Rosé: Lebendige Noten von Erdbeeren, Himbeeren oder Johannisbeeren verleihen ihm eine sehr charmante, betont fruchtige Dimension.
Neben den charakteristischen Basisaromen können je nach Anbaugebiet, Herstellungsmethode und Ausbau auch subtile Unterschiede im Geschmacksprofil erscheinen. Prosecco aus den DOCG-Gebieten Valdobbiadene und Conegliano beispielsweise wird oft als komplexer und eleganter beschrieben, mit feinerer Perlage und größerer Aromenvielfalt.
Brut, Extra Dry, Dry – Wo liegen die Unterschiede?
Die Süße des Prosecco wird durch den Restzuckergehalt bestimmt, der nach der zweiten Gärung und gegebenenfalls durch Zugabe der Dosage entsteht. Die Süßegrade und Geschmacksrichtungen im Detail:
Bezeichnung |
Restzuckergehalt |
Charakteristisches |
Brut Nature |
weniger als 3 |
Sehr trocken, oft ohne oder mit minimaler Dosage. Betont die puren Aromen des Weins. |
Extra Brut |
0 bis 6 |
Sehr trocken, mit nur sehr geringer Dosage. Ermöglicht eine präzise Wahrnehmung der Struktur und Mineralität. |
Brut |
weniger als 12 |
Trocken, mit einer dezenten Süße, die die Fruchtaromen gut zur Geltung bringt. Passt zu vielen Gerichten. |
Extra Dry |
12 bis 17 |
Anders, als der Name vermuten lässt, etwas süßer als Brut. Bietet eine harmonische Balance zwischen Süße und Säure und ist sehr beliebt als Speisebegleiter. |
Dry |
17 bis 32 |
Deutlich süßer und weicher im Geschmack. Die Fruchtaromen treten stärker in den Vordergrund. Schmeckt gut zu vielen Desserts und macht sich auch als Aperitif ausgezeichnet. |
Demi Sec |
32 bis 50 |
Eine akzentuiert süße Variante, die eher selten anzutreffen ist. Wird gelegentlich zu süßen Speisen serviert. |
Dolce |
mehr als 50 |
Die süßeste Kategorie, die heutzutage kaum noch produziert wird. War früher populär als Dessertwein. |
Prosecco richtig genießen
Um das volle Potenzial eines guten Prosecco zu erleben, lohnt es sich, einige Aspekte beim Servieren und Genießen zu beachten:
- Trinktemperatur: Sie liegt idealerweise zwischen 6 und 8 Grad Celsius. So kommen die Frische und die feinen Aromen am besten zur Geltung.
- Glas: Verwenden Sie am besten schlanke, tulpenförmige Gläser oder Weißweingläser. Diese Glasformen geben die Aromen preis und lassen die Perlage elegant aufsteigen.
- Lagerung: Frisch und fruchtig wie er ist, sollte Prosecco in der Regel jung getrunken werden. Lagern Sie die Flaschen bis zum Genuss kühl und dunkel.
- Food Pairing: Varianten wie Brut und Extra Dry passen hervorragend zu leichten Vorspeisen, Fisch, Meeresfrüchten, Salaten und hellem Fleisch. Süßere Varianten harmonieren gut mit Desserts, Obst und würzigen Käsesorten. Auch als Aperitif ist ein Prosecco Dry eine ausgezeichnete Wahl.
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- Prosecco Spumante: Die klassische, perlende Variante, wie Sekt oft mit einem traditionellen Korken und Agraffe verschlossen. Ideal für festliche Anlässe ebenso wie für genussvolle Augenblicke zwischendurch.
- Prosecco Frizzante: Die Perlage des Frizzante prickelt sanfter auf der Zunge – ein unkomplizierterer Genuss für den Alltag oder als Aperitif. Als Verschluss genügt aufgrund des geringeren Flaschendrucks ein normaler Korken oder ein Schraubverschluss.
- Prosecco DOC: Eine breite Auswahl an Qualitäts-Prosecco aus dem definierten Anbaugebiet.
- Prosecco DOCG Valdobbiadene: Hochwertige Schaumweine aus dem renommierten Anbaugebiet rund um die Orte Valdobbiadene und Conegliano, bekannt für ihre Finesse und Eleganz. Übrigens: Von gleicher Klasse, aber seltener ist der Prosecco DOCG Asolo.
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