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Saint-Émilion

Saint-Émilion gehört zu den berühmtesten Weinregionen in Bordeaux, ja sogar gar der ganzen Welt. Zusammen mit Pomerol bildet die Appellation die Kernzone des sogenannten »rechten Ufers« von Gironde und Dordogne. Saint-Émilion ist das größte Premiumweinbaugebiet in Frankreich. Die Stadt und die Weinberge gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Superlative sind hier also am Platz.

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…Dabei ist Saint-Émilion mit seinen engen Gassen, dem mittelalterlichen Stadtkern und den Weinbergen vor den Mauern der Stadt im Grunde ein Kleinod mit romantischem Flair. Jedoch eines, das kaum den Stillstand kennt. Dass hier der Puls der Weinwelt kraftvoll schlägt, wird am Tourismus deutlich. Noch mehr aber an vielzähligen Weingütern von herausragendem Niveau, die sich die insgesamt 5.700 Hektar Rebland der Appellation teilen. Saint-Émilion liegt auf einem Kalkplateau rund 50 Kilometer östlich von Bordeaux am rechten Ufer der Dordogne. Die Reben breiten sich an den Hängen und deren Ausläufern rings um das Städtchen aus. Sie reichen im Süden bis an die Ufer der Dordogne und grenzen im Westen an die Rebgärten von Pomerol. Mit durchschnittlich 60 Prozent dominiert der Merlot deutlich die Cuvées, da er auf den kalkhaltigen Böden besser zurechtkommt als die Cabernets. Nehmen Sand-, Kies- und Lehmanteile zu, ist vermehrt Cabernet Franc zu finden. Er bringt die Frische und Spannung in die Weine, deren Basis der weiche, oft sinnliche Merlot mit seiner roten bis schwarzen Frucht bildet. Die Kleinlagen haben in Saint-Émilion großen Einfluss auf den Weinstil, der von klassischen, besonders eleganten und delikaten Weinen bis hin zu robusten und kräftigen Kreszenzen reicht. Saint-Émilion liefert rund 5 Prozent der roten AOC-Weine von Bordeaux. Durch ihren hohen Merlotanteil sind die Weine aus Saint-Émilion oft früher etwas trinkreif als die cabernet-betonten Tropfen des Médoc.Anders als am linken Ufer, wo die Klassifikation von 1855 bis heute nahezu unverändert Bestand hat, gilt in Saint-Émilion seit 1954 eine Einstufung, die immer mal wieder angepasst wird. Etwa alle zehn Jahre werden die Weingüter auf ihre Qualität hin begutachtet. Dabei spielen die letzten zehn Jahrgänge, aber auch die Terroirs der Weinberge eine Rolle. Die Einstufung reicht vom Grand Cru Classé zu den Premier Grand Cru Classés der Kategorie A und B. Zur Spitzengruppe A zählen seit der letzten Einstufung im Jahr 2012 die vier Weingüter Château Ausone, Château Cheval Blanc, Château Angélus und Château Pavie. Es folgen 14 Premier Grand Cru Classés B, zu denen mit Château Canon La Gaffelière und Château La Mondotte zwei Güter von Stephan Graf Neipperg gehören. Auch Château Figeac und Château Beau-Séjour Bécot gehören in diese Klasse. Wer preislich etwas niedriger einsteigen möchte, wird zudem große Freude an den Grand Cru Classé-Weinen von Château Laroze, Château Faugères und Château Laroque haben. Schon in ihnen sind die sinnliche Frucht und die elegante Struktur zu entdecken, welche die Weine aus Saint-Émilion so beliebt machen.