Lieblich
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Lieblicher Wein und der Weg aus dem schlechten Image
Es mag am eher schlechten Ruf lieblichen Weines liegen, dass er sich hinter klangvolleren Namen wie fruchtsüß und Spätlese versteckt. Das klingt eher nach Tafelfreuden und eleganten Menüs als die viel geschmähte Bezeichnung lieblich.
Doch woher kommt dieses schlechte Image eigentlich? Schließlich hat niemand etwas gegen einen naschhaften Begleiter zu Speisen und Desserts – und Liköre erfreuen sich ungebrochen großer Beliebtheit. Lange Zeit gab das Angebot nichts anderes als „schlecht aufgezuckerte Plörren“ her, wie es Wein-Kolumnist Manfred Klimek – selbst ein Freund lieblicher und süßer Weine – einmal ausgedrückt hat.
Rumpelige, minderwertige Importe aus typischen Süßwein-Regionen haben ihr Übriges dazu getan, den lieblichen Weinen endgültig den Image-Todesstoß zu verpassen. Und heute? Fristen sie ihr Dasein zwar immer noch in einer Nische, doch diese ist inzwischen frisch renoviert, neu möbliert und mit neuen Qualitätsmaßstäben versehen.
Lieblicher Wein ist das Ergebnis von Zeit und hoher Winzerkunst
Bis zu 45 Gramm Restsüße pro Liter sind in einem lieblichen Wein zu finden. Doch diese wird niemals nachträglich addiert, sondern ist das Ergebnis eines sorgfältigen Zusammenspiels aus Rebsorte, Erntezeitpunkt und Gärungsprozess. Das Prädikat Spätlese, wie es für viele deutsche Qualitätsweine bezeichnend ist, ist zwar kein Garant für einen lieblichen Wein, zeigt aber, worauf es dabei ankommt:
Die Trauben haben ein höheres Mostgewicht und werden später gelesen. Schon dadurch haben sie einen hohen Zuckergehalt, den die Hefe in der Gärung oft nicht vollständig umwandelt. Auch ein Gärstopp ist ein probates Mittel, um einen lieblichen Wein zu zaubern. Tabu ist jedoch die nachträgliche Zugabe von Zucker, die früher für minderwertige liebliche Weine verantwortlich war.
Aber selbst ohne Prädikat sind liebliche Weine mitunter wahre Kunstwerke, die Sie bei Ludwig von Kapff entdecken sollten – schon allein, um Ihrem Menü eine ganz besondere Note zu verleihen. Denn lieblicher Wein ist genauso facettenreich wie seine trockene Verwandtschaft. Je nach Rebsorte, Gärung und Restzuckergehalt kann sich ein lieblicher Wein durchaus zurückhaltend präsentieren. Und die andere Seite der Medaille: Fehlt einem eigentlich trockenen Wein Säure, so wird er fast wie ein liebliches Exemplar empfunden. Anders gesagt ist lieblicher Wein weitaus häufiger zu finden, als man vermuten mag.
Lieblicher Wein bei Ludwig von Kapff: Neustart für die Eleganz
Die Scheurebe gilt gemeinhin als die deutsche Lieblich-Traube schlechthin, obwohl sie ebenfalls ein Nischendasein lebt. Mit der Diehl Scheurebe etwa zeigt sich, wie opulent und zartschmelzend liebliche Weißweine sein können. Und auch der Riesling macht in seiner lieblichen Variante eine hervorragende Figur. Der Markus Molitor Wehlener Sonnenuhr Riesling ist zum Beispiel eine wahrhaft elegante und überaus cremige Offenbarung.
Wenn Sie sich übrigens für liebliche Weine erwärmen können, haben wir bei Ludwig von Kapff auch die nächste Stufe auf der süßen Skala für Sie parat: Süß- und Dessertweine, die sich noch stärker positionieren, sind weltweit berühmt und geliebt. Hoffen wir, dass dies bald auch wieder für lieblichen Wein gilt.