Petit Verdot
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Petit Verdot rundet die Cuvée ab
Ob Sie sich nun einen Glen Carlou aus Südafrika, einen legendären Château Margaux aus Bordeaux oder einen Baron Philippe de Rothschild aus Chile gönnen: Der kleinste gemeinsame Nenner dieser Spitzencuvées heißt Petit Verdot – und das fast wortwörtlich.
Die spätreife Sorte verdankt ihren Namen der Tatsache, dass sie selten voll reift und damit immer noch grün ist, während der restliche Weinberg in voller Pracht steht. Die Rotweinsorte ist nicht ganz einfach, hat dafür jedoch einen entscheidenden Anteil an der besonderen Stilistik der großen Rotwein-Cuvées nach dem Vorbild des Bordeaux:
Petit Verdot setzt so etwas wie ein Ausrufezeichen hinter die Tannine, intensiviert die Farbe und die Struktur des Weines. Und dass mit einer ausgesprochen eleganten Weichheit, bei der Aromen von dunkler Frucht, der ein oder andere Leder-Akzent sowie intensive Pfeffer- und Mokkanoten eine Rolle spielen können. Obwohl das Médoc in den letzten Jahren immer weniger Petit Verdot-Flächen verzeichnet, heißt dies noch lange nicht, dass die Rebsorte im Verschwinden begriffen ist. Sie wechselt einfach die Hemisphäre.
Wenn Sonne ins Spiel kommt, zeigt Petit Verdot Großes
Wie schon bei anderen „kleinen“ Rebsorten profitiert auch Petit Verdot vom Aufstieg der Übersee-Weine. Denn unter warmer Sonne, die weitaus intensiver als im Bordeaux ist, zeigt sich die Rotweinrebe wesentlich gefälliger am Weinberg und einfacher im Anbau. Darum spielt sie auch in den großen Rotweinen aus Südafrika, Argentinien oder Chile eine immer stärkere Rolle. Hier nimmt sie sich ausgesprochen voluminös aus und klettert selbst in den Cuvées im Anteil immer weiter nach oben.
Es gibt auch bereits erste ansprechende, sortenreine Petit Verdot-Weine, doch der große Wurf steht hier noch aus. Doch zum Beispiel im Fetzer Eagle Peak Merlot aus Kalifornien darf die Rebsorte inzwischen als alleiniger Duettpartner für Merlot fungieren, um die Wärme und sprichwörtliche Rundung der Starrebe zu unterstreichen.
Bei einem Streifzug durch das Angebot bei Ludwig von Kapff unter dem Stichwort Petit Verdot dürfte Ihnen ins Auge fallen, dass selbst die gefälligen Einsteigerweine wie ein bezaubernder Amalaya aus Argentinien mit einer recht langen Genussreife überzeugen. Auch dafür ist Petit Verdot in Teilen verantwortlich, schließlich stehen die Zeichen auf hohem Lagerpotential, wenn ausgesprochen kräftige Tannine ins Spiel kommen.
Einmal mehr zeigt sich, dass ein Name in der Weinwelt schnell irreführen kann, denn klein ist bei Petit Verdot höchstens der Anteil an den internationalen Rebflächen. Aber das könnte sich bald ändern.