Portugiesischer Rotwein
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Portugiesischer Rotwein und die Perle des Douro-Tals
Um portugiesischen Rotwein abseits berühmter Exportschlager zu entdecken, lohnt es sich trotzdem, die Entdeckungsreise im Douro-Tal rund um die alte Hafenstadt Porto zu starten – und damit beim Portwein zu beginnen. Gäbe es nämlich diese fortifizierte Süßweinspezialität nicht, läge Portugals Weinbau heute wohl am Boden.
Nur dem Anspruch an Portwein nebst aller strengen Regeln ist es zu verdanken, dass auch die anderen Weingefilde heute nach einer beispiellosen Qualitätsoffensive internationales Gewicht haben. Das sah vor wenigen Jahrzehnten noch ganz anders aus, als sich die hochwertige portugiesische Rotweinproduktion ausschließlich auf den Portwein konzentrierte – und der Rest vor sich hin siechte.
Irgendwann erkannten die Winzer jedoch, dass die Port-Schablone an Regeln auch auf andere Bereiche anwendbar ist – und die Ergebnisse internationale Gaumen überzeugen. Portwein ist außerdem ein intensives Bilderbuch der reichen autochthonen Rebsortenvielfalt Portugals. Gäbe es also den Port nicht, wären heute wohl viele Trauben wie Tinta Amarela, Tinta Barroca, Tinta Roriz, Touriga Franca und vor allem Touriga Nacional von den Weinbergen verschwunden.
Insbesondere die Touriga Nacional ist eine fruchtige kleine Perle, die mit hervorragender Tanninstruktur, Würze und ausbalancierter Säure eine Erfahrung außerhalb der Portweingefilde wert ist.
Portugiesischer Rotwein feiert die Facetten der Cuvée
Bezeichnend für portugiesischen Rotwein ist die Spielfreude der Winzer, aus der Vielfalt der autochthonen Reben immer wieder neue Cuvées mit ganz eigenständigem Charakter zu kreieren. Beispiele dafür finden sich bei Ludwig von Kapff genug. Der Casa Ferreirinha Quinta da Leda als Vermählung von Tempranillo, Touriga Franca und Touriga Nacional präsentiert die Quintessenz der Meisterschaft im Douro-Tal – nahe am Portwein, doch mit eigenständiger Würze und einem geschmeidigen roten Gesamtbild, das für sich steht.
So mancher Weinkenner bescheinigt portugiesischem Rotwein eine gekonnte Verbindung der typischen Würze der Überseeweine mit der tanningestützten europäischen Eleganz von Frankreich und Co. Einen besseren Ansatz, den Rotwein Portugals zu beschreiben, gibt es fast nicht, doch ist auch dieser Ansatz nur ein Anfang.
Portugiesischer Rotwein will nämlich geschmeckt werden und schafft es, Sie immer wieder neu zu überraschen. Mag die komplexe Fülle für ungeübte Gaumen am Anfang eine Herausforderung sein, dauert es letztlich nicht lange, bis Sie zum überzeugten Portugal-Fan werden. Als Einstieg empfiehlt sich etwa der Casa Ferreirinha Esteva, der animierend kräutrig und typisch Douro daher kommt. Von dort aus ist der Weg gar nicht mehr weit bis zu hoch dekorierten Produkten wie dem Callabriga Dão aus der gleichnamigen DOC oder dem köstlichen Callabriga Alentejo aus dem portugiesischen Traditionsgebiet Alentejo.
Und zum Schluss? Da muss es natürlich ein Portwein sein. Einsteiger entdecken zunächst die Ruby-Qualitäten, bis sie sich irgendwann mit einem Vintage Port dem tiefroten Herzen Portugals nähern.