Trocken
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So wird aus Trauben trockener Wein
Ein trockener Wein wird nicht an der Rebe selbst, sondern auf dem Weg zum und im Keller selbst geboren. Grundsätzlich enthalten alle Trauben Zucker, der sich in den Trauben je nach Sorte mal mehr und stärker, mal weniger und zurückhaltender in der Sonne anreichert. Schon der Lesezeitpunkt hat einen entscheidenden Anteil daran, wie trocken der Wein am Ende ist. Früh geerntete Rebsorten, wie etwa Merlot, haben im Allgemeinen einen geringeren Zuckergehalt als spätere Sorten wie Riesling.
Das allein macht aber noch keinen trockenen Wein, denn es kommt darauf an, was mit diesem Zucker in der Gärung geschieht. Hefe verwandelt vorhandenen Zucker in Alkohol. Je länger also dieser Gärprozess dauert, desto trockener wird der Wein, weil eben mehr Zucker in Alkohol verwandelt wird. Und damit sind wir auch wieder bei der Lese: Wenn mehr Zucker in der Traube vorhanden ist, haben die Bakterien mehr zu tun. Darum kann ein Riesling auch unfassbar trocken (und alkoholstark) über die Zunge rollen, während ein Merlot meist eher fruchtig und weniger tiefgreifend daherkommt. Aber ist das schon das ganze Geheimnis? Natürlich nicht.
Trockener Wein bei Ludwig von Kapff: Leinwand für tausend Aromen
Gott sei Dank sind der Restzuckergehalt (und damit die Trockenheit) nicht das einzige Kriterium für exzellenten trockenen Wein. Sonst könnten wir uns auch reinen Alkohol zu Gemüte führen. Die Trockenheit ist nämlich nur die Leinwand, auf die Winemaker ein farbenprächtiges Tableau auftragen. Beim Rotwein kommen die Tannine ins Spiel, beim Weißwein die Mineralität und die Säure.
Je nachdem wie alle Aromen miteinander in Beziehung gesetzt werden, kann zum Beispiel ein trockener Weißwein entweder sehr spritzig schmecken, oder sich mit leichter Süße anschmeicheln. Nehmen Sie die Bezeichnung „trockener Wein“ also nicht zu ernst und lassen Sie sich lieber von Ihren Geschmacksknospen und unseren Empfehlungen leiten. Denn „trocken“ ist wirklich nur die Grundrichtung beim Weingenuss. Jede geschmackliche Weinreise fängt damit aber natürlich an.