Auslese Wein
Was ist eine Auslese beim Wein?
Auslese Weine gehören in Deutschland zu den sogenannten Prädikatsweinen. Anders als die Qualitätsweine definieren sich die Prädikatsweine über den Zuckergehalt in den Trauben vor der Ernte. Dieser wird in Grad Oechsle gemessen und muss für die Prädikatsstufe Auslese mindestens 83 Grad Oechsle betragen. Im Prädikatssystem kommt der Auslese Wein direkt nach Kabinett und Spätlese.
Was macht einen Auslese Wein so besonders?
Ein Auslese Wein kann gleich mit mehreren Besonderheiten aufwarten. Und die findet man allesamt im Weingarten. So sind die Trauben zum Beispiel besonders reif. Die Lese beginnt für einen Auslese Wein immer etwas später. Zudem ist hier eine Handlese Pflicht. Denn wenn die Erntehelfer die Trauben einzeln vom Rebstock schneiden, entfernen sie zugleich auch unreife oder kranke Weinbeeren. Einzeln! Per Hand! Das ist ein mächtig großer Aufwand. Nur Weinbeeren, die von der legendären Edelfäule befallen wurden, dürfen bleiben. Denn diese sorgen letztlich für den ganz besonders intensiven und komplexen Geschmack eines Auslese Weins.
Welche Trauben sind in einem Auslese Wein?
Generell kann ein Winzer aus jeder Rebsorte, die in seiner Weinregion für den Anbau zugelassen ist, einen Auslese Wein machen. Am bekanntesten sind ohne Frage Riesling Auslesen. Vor allem von der Mosel, dem Rheingau oder der Pfalz. Es gibt aber auch Auslese Weine aus den weißen Rebsorten Grauburgunder, Silvaner, Müller-Thurgau, Scheurebe oder Kerner.
Selbst aus roten Trauben wie Spätburgunder, Regent oder Domina können deutsche Winzer eine Auslese machen. Diese sind aber etwas seltener, da rote Rebsorten nicht ganz so viel Zucker ausbilden. Außerdem haben sie eine dickere Beerenschale, weswegen die Edelfäule hier nur schwer ihre Enzyme in die Beeren impfen kann, um so für einen höheren Zuckergehalt zu sorgen. Nur wenige rote Trauben erreichen deswegen die vorgeschriebenen 83 Grad Oechsle vor der Lese.
Von wo kommen Auslese Weine?
Die Bezeichnung Auslese beim Wein stammt tatsächlich aus Deutschland. Auslesen gibt es schon seit sehr langer Zeit. Als aber Anfang der 1970er-Jahre das deutsche Weingesetz aktualisiert wurde, führte man das Prädikatsweinsystem ein. Hier bildet die Auslese seitdem die Mitte.
Ist ein Auslese Wein immer süß?
Auslesen können sowohl trocken, feinherb wie auch süß sein. Je mehr Beeren mit Edelfäule in einem Auslese Wein sind, desto süßer ist er. Um das Jahr 2000 waren trockene Auslese Weine sehr gefragt. Inzwischen bauen aber immer mehr Winzer ihre Gewächse halbtrocken (feinherb) oder süß aus, um so das wunderschöne Spiel zwischen Süße und Säure in den Vordergrund zu stellen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Auslese Wein und einer Spätlese?
Wie die Auslese gehört auch die Spätlese zu den Prädikatsweinen. Allerdings steht sie eine Stufe unter den Auslese Weinen. Die Trauben für eine Spätlese müssen nur 76 statt 83 Grad Oechsle bei der Ernte haben. Hier kann die Ernte maschinell erfolgen, weil einzelne Weinbeeren während der Lese nicht aussortiert werden müssen. Außerdem sind nicht so viele Beeren von Edelfäule befallen wie bei einem Auslese Wein.
Wie schmeckt ein Auslese Wein?
Je nach Rebsorte, Weinregion und Süßegrad schmecken Auslese Weine sehr unterschiedlich. Sie alle warten aber mit einem zauberhaften Süße-Säure-Spiel im Mund auf. Je süßer ein Auslese Wein ist, desto weniger Volumenprozent Alkohol hat er. Die süßen Vertreter sind deswegen ein wenig schlanker. Aber alle Weine glänzen mit viel Tiefe und auch Komplexität. Zudem sind die Aromen reifer und deutlicher wahrnehmbar als bei anderen Weinen.
Welches Essen passt zu Auslese Weinen?
Sie essen gerne scharf, mögen das Brennen im Mund aber nicht so gerne? Dann genießen Sie dazu einen Auslese Wein! Denn die Restsüße legt sich wie ein Schutzfilm auf Ihre Zunge. Einem Curry Vindaloo oder einem feurigen Thai-Eintopf oder aber extra scharfen Chicken Wings steht damit nichts mehr im Wege. Auch Blauschimmelkäse wie Gorgonzola oder Stilton sind ein großer Genuss zu Auslese Weinen. Und dank der Süße passen die Weine sogar zu fruchtigen oder schokoladigen Desserts sehr gut.
Kann man Auslese Weine lagern?
Ein Auslese Wein ist bereits in jungen Jahren ein sehr großer Genuss. Man kann ihn aber auch bis zu zehn Jahre oder sogar länger problemlos lagern. Dann treten die fruchtigen Aromen in den Hintergrund. Je älter ein Auslese Wein ist, desto präsenter werden Anklänge von getrocknetem Obst und Honig. Auch die Süße ist dann nicht mehr ganz so präsent.
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