Trockener Roséwein
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Trockener Roséwein pfeift auf das Regelbuch
Besonders bei Wein ist zu erkennen, dass die deutsche Regulierwut in der Realität meist kaum Entsprechungen hat. Offiziell darf eine trockener Roséwein höchstens 9 Gramm Restzucker enthalten, doch die meisten wirklich trockenen Produkte warten mit wesentlich weniger auf. Für das Trockenheitsgefühl am Gaumen ist außerdem die Säure verantwortlich und auch der Alkoholgehalt hat ein Wörtchen mitzureden. Darum sind trocken und trocken zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Aber was heißt das für Roséwein? Nähern wir uns dem am Beispiel eines typischen Roséweins aus Frankreich, das als Mekka für trockenen Rosé gilt. Als Trauben kommen die jeweils üblichen Rotweinvariationen in die Flasche. Weiter nördlich sind es natürlich Merlot, Cabernet Sauvignon und alle anderen Vertreter der großen Bordeaux-Tradition. Weiter südlich komponiert man gern mit Grenache und Syrah.
Die jeweilige Weinstilistik findet sich auch im Rosé wieder, wird hier aber mit einem besonders niedrigen Süßegehalt und einer meist höheren Säure in eine etwas andere Richtung gedrängt. Das trockene Gaumenerlebnis löst sich nämlich in diesem Zusammenspiel in einer überbordend frischen Fruchtigkeit auf, die das Erlebnis trockener Roséwein perfekt macht. Dabei ist es ganz gleich, ob Sie auf einen eher eleganten Le Rosé de Mouton Cadet aus Bordeaux setzen oder sich an einem Domaine de Pellehaut „Harmonie de Gascogne“ Rosé ergötzen. Frucht ist und bleibt immer das Hauptmerkmal.
Natürlich könnten wir diese Erkundung auch für andere Weinländer durchexerzieren und würden in Deutschland auf die rosa Variante des Spätburgunders treffen oder einer Sangiovese-Komposition aus Sardinien Guten Tag sagen.
Und wie kommt die Erfrischung ins Spiel? Erstens natürlich durch eine gute Kühlung, die einem trockenen Rosé immer gut zu Gesicht steht. Zweitens durch die Säure, die dem Körper signalisiert, dass das Getränk kaum Zucker enthält und darum auch keine energetische Umsetzung in Form von Kohlenhydraten erfolgen wird. Die Folge: Der Körper heizt weniger.
Auch der Alkoholgehalt hat eine nicht geringe Bedeutung für den trockenen Charakter von Rosé. Der ist hier meist relativ gering, denn Alkohol hat selbst einige Glyzerin-Moleküle, die von der Zunge als süß wahrgenommen werden. Ist aber die Säure relativ hoch und die Restsüße äußerst gering, kann ein trockener Rosé dennoch einmal mächtig etwas ins Glas bringen – was er aber meist kaum tut.
Trockener Roséwein: Genug der Biochemie, ran an den Genuss!
Genießer interessieren sich natürlich in allererster Linie dafür, ob trockener Roséwein schmeckt. Wenn Sie sich auf eine erste Erkundungstour – auch mit unterschiedlichen Säure-Süße-Verhältnissen – begeben möchten, empfehlen wir Ihnen unser umfangreiches Probierpaket „Rosé zum Verlieben“.
Wie schon erwähnt, ist Frankreich eine gute Adresse für ausgesprochen trockene Kompositionen. Doch auch in Italien werden sie fündig. In Deutschland zelebriert man meist einen etwas milderen Roséweincharakter, wobei Ausnahmen natürlich diese Regel bestätigen. Andersherum ist es beim Nachbar Österreich sowie bei den Frische-Fanatikern aus Chile und Argentinien.
Übrigens sollten Sie leckeren trockenen Roséwein nicht nur pur genießen. Typische Sommercocktails auf Weinbasis können durch die fruchtige Wucht nur gewinnen.