Welche Weißwein-Rebsorten werden in Deutschland angebaut?
Ein Glas deutschen Weißweins zu genießen, ist wie eine Wanderung durch die malerischen Weinberge des Landes. Die Aushängeschilder für den deutschen Weißwein sind dabei Riesling, Müller-Thurgau und Grauburgunder. Doch was macht jede dieser Weißwein-Rebsorten aus Deutschland so beliebt? Wir verraten es Ihnen.
Riesling
Der Riesling aus Deutschland ist zweifellos die bekannteste Weißweinrebsorte des Landes und wird für seinen fruchtig-säurebetonten Charakter von Weinkennern weltweit geschätzt. Von trocken bis lieblich gibt es ihn in allen Nuancen, sodass für jeden Gaumen der richtige Tropfen dabei ist.
Seine unverwechselbare Mineralität erhält der Riesling durch sein Terroir entlang der Mosel oder im Rheingau. Die Böden hier sind besonders kalkhaltig, was zu einer lebendigen Säurestruktur und Frische des beliebten Weißweins führt. Darüber hinaus entwickelt er je nach Weinanbaugebiet Aromen, die von grünem Apfel, Birne bis hin zu Pfirsich und Aprikose reichen. Dieses ausgeprägte Aromenspektrum macht ihn nicht zu Unrecht zu einem der besten deutschen Weißweine.
Müller-Thurgau – auch bekannt als Rivaner
Der Müller-Thurgau, auch bekannt als Rivaner, zeichnet sich durch seine Zugänglichkeit und seinen milden Charakter aus. Geschmacklich können Sie einen leicht würzigen Weißwein mit einer fruchtigen Palette aus Äpfeln, Birnen und Pfirsichen erwarten. Seine milde Säure verleiht ihm ein besonders weiches Mundgefühl, wodurch der Müller-Thurgau zum perfekten Alltagswein wird.
Es gibt ihn in zahlreichen Weinbauregionen Europas, sodass Sie sich Müller-Thurgau auch aus der Schweiz, Österreich oder Osteuropa schmecken lassen können. Deutschland gilt jedoch als Hauptanbaugebiet, da rund 12 Prozent der Anbaufläche mit seinen Reben bepflanzt sind.
Grauburgunder
Der Grauburgunder ist der weiße Verwandte des Spätburgunders – einem Rotwein, der ursprünglich aus Frankreich stammt und seit geraumer Zeit auch in Deutschland angebaut wird. Charakteristisch für den Grauburgunder sind seine goldgelbe Farbe und das Zusammenspiel von fruchtigen, würzigen und nussigen Noten. Durch diese Fülle von Aromen ergänzt der Weißwein eine Vielzahl von Gerichten und sorgt insbesondere als Begleiter von Käsehäppchen für einen harmonischen Genuss.
Auch bei diesem Wein ist sowohl für Genießer von deutschem trockenem Weißwein als auch für Liebhaber von süßen Tropfen stets das Richtige dabei. Aufgrund seiner Vielseitigkeit und Finesse eignet er sich hervorragend für den täglichen Genuss und besondere Anlässe.
Weitere Deutsche Weißweinrebsorten
Abseits der großen Namen wie Riesling, Müller-Thurgau und Grauburgunder finden Sie im Inland noch weitere Weißweine, die es zu entdecken lohnt. Darunter finden Sie Weißburgunder aus Deutschland, Silvaner und Scheurebe:
| Beschreibung | Aromen | Säure | |
| Silvaner | Mineralischer, leicht fruchtiger Weißwein |
|
mittel |
| Weißburgunder (Pinot Blanc) | Fruchtiger, buttriger Weißwein |
|
niedrig bis mittel |
| Scheurebe | Fruchtige Kreuzung zwischen Riesling und Bukettrebe |
|
mittel bis hoch |
Wenn es ein wenig prickeln darf, ist deutscher Sekt das Getränk der Wahl. Besonders beliebt sind Riesling-Sekt, Grauburgunder-Sekt und Weißburgunder-Sekt.
Wo wird Weißwein in Deutschland angebaut?
Deutschland ist weltweit für seine hochwertigen Weißweine bekannt, die je nach Anbaugebiet und Bodenbeschaffenheit ihren unverwechselbaren Geschmack entwickeln. Kein Wunder also, dass sich in jedem der 13 deutschen Weinregionen auch Weißwein-Rebsorten finden. Insgesamt sind mehr als 50 Prozent der gesamten Anbaufläche in Deutschland mit Weißwein-Reben bepflanzt, von denen die meisten sich in diesen 6 Gebieten befinden:
- Pfalz: Die Pfalz erstreckt sich entlang der Deutschen Weinstraße und bietet ideale Bedingungen für Sorten wie Riesling, Grauburgunder und Weißburgunder. Auch ursprünglich französische Weine wie Sauvignon Blanc und Chardonnay gedeihen hier prächtig.
- Rheinhessen: Rheinhessen ist das größte deutsche Weinanbaugebiet und bekannt für seine fruchtigen und aromatischen Weißweine. Auf den kalkhaltigen Böden bauen Winzer vorwiegend Riesling und Silvaner an.
- Mosel: Das Gebiet um die Mosel gehört zu den sonnenverwöhntesten Weinanbaugebieten in Deutschland. Die steilen Hänge entlang der Mosel bieten optimale Bedingungen für den Anbau von Riesling, Müller-Thurgau und Elbling.
- Rheingau: Der Rheingau ist als das Herz des Rieslings bekannt. Auch am Rhein finden sich – wie an der Mosel – sonnenverwöhnte Hänge und mineralreiche Schieferböden.
- Franken: Franken ist berühmt für seinen Silvaner, den die Winzer hier seit Jahrhunderten anbauen. Das Gebiet erstreckt sich entlang des Mains und profitiert ebenfalls von den kalkhaltigen Böden und dem besonderen Mikroklima der Flussregion.
- Nahe: Das Nahe-Gebiet produziert durch sein vulkanisches Gestein besonders mineralische Weißweine wie Riesling und Müller-Thurgau.
Die mineralischen Schiefer- und Kalkböden in diesen Regionen bieten dem deutschen Weißwein genau das, was er zum Gedeihen benötigt.
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